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Abschied von Siegfried Kaschube

Schildow. Er war ein Urgestein im Mühlenbecker Land, der Siegfried Kaschube, den wir Ende Januar 86-Jährig zum Grab geleitet haben auf dem Schildower Friedhof, seinem Friedhof, für den er lange Jahre die Verantwortung trug, den er pflegte, wässerte, wo er die Grabstellen vergab und für den er sich auch später, als Rentner noch verantwortlich fühlte.

 

Aufgewachsen auf dem Gutshof in Feldheim, nach kurzem Aufenthalt der Familie im Norden heimgekehrt nach Mönchmühle, Schüler in Mühlenbeck, Elektrikerlehrling bei Ertelt. 1962 Heirat mit Ursula Beetz, über 60 Jahre gingen sie gemeinsam durch Dick und Dünn, zogen in Schildow zwei Kinder auf, die ihnen vier Enkel und sechs Urenkel bescherten.


Er war schon zwei Jahre im Gemeindekirchenrat Schildow, als Pastorin Bethge den langjährigen Fachmann für Röntgengeräte für das zuvor von seiner Uschi betreute Friedhofsamt warb. Ein guter Griff. Siegfried, der Mann fürs Praktische, kümmerte sich daneben im Ehrenamt um die vielen kleinen und doch so wichtigen Dinge wie zum Beispiel Beschaffung von Weihnachtstannen aus umliegenden Gärten, für unsere Schildower Kirche, die er als langjähriger Feuerwehrmann, auf hoher Leiter balancierend brandsicher mit damals noch echten Wachskerzen versah. Er war es auch, der den Weihnachtsstern noch am Kirchturm befestigte, als er längst im Ruhestand war. Am 29. November 2007 aber, Siegfrieds 70. Geburtstag, stürzte der pünktlich zum 1. Advent angebrachte Stern ab. Da ließ der Jubilar seine Festgäste warten, bis er wieder sicher an seinem Platz hing und den Dorfanger bestrahlte. So war er eben, ein Kümmerer, der nach 23 Jahren im GKR Schildow auch als Ehrenältester noch weiter nach dem Rechten sah.


Die Beerdigungsfeier stand unter der Losung seines Todestages am 16. Januar: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein (Jesaja 49,1). 

Sigrid Moser