Bannerbild | zur Startseite Bannerbild | zur Startseite
 

Nachruf auf Gudrun Lunkenheimer

Es war der 21. März, ein Mittwoch. Unser Schildower Kirchenchor hatte sich zur Passionsandacht auf der Empore getroffen, da erschütterte uns eine Nachricht: Gudrun Lunkenheimer ist gestorben!

 

Seit längerem nahm sie krankheitshalber nicht an den Chorproben teil, ließ sich die Sonntagspredigten per Internet senden. Eine Operation war geplant. Noch am Morgen war sie in einer Nachricht an ihre Tochter optimistisch – wie immer: „Heute ist Frühlingsanfang, alles wird gut!“ Am 6. September wäre sie 80 Jahre alt geworden. 


Seit Anfang der Neunziger kannte ich Gudrun, diese langjährige Referentin für Frauen- und Familienarbeit unseres Kirchenkreises. Als Mitglied des Internationalen Weltgebetstags-Komitees hatte sie auch unsere beiden Gemeinden auf die jährlich wechselnden Länder immer lebendig eingestimmt. Als Polen Weltgebetstagsland wurde, bezog sie mich in die Organisation der vorbereitenden Reise mit ein. Ich lernte ihren freundlich-souveränen Arbeitsstil schätzen. 


Im Ruhestand zogen Gudrun und ihr Mann Manfred aus der Rosenthaler Dienstwohnung in unsere Nähe. 2006 ließen sie sich in Mühlenbeck kirchlich eingemeinden. Wo der Beruf Berufung ist, geht er automatisch ins Ehrenamt über. Gudrun arbeitete unermüdlich weiter, auch nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes: in Gottesdiensten, den beiden Seniorengruppen, im Besuchsdienst, im Chor, im Gesprächskreis, vor allem aber bei der Vorbereitung und Gestaltung der Weltgebetstags-Gottesdienste – ihrer Herzenssache.

 

Mit unglaublich vielen Menschen stand sie (auch weltweit) in Verbindung, kannte die Hintergründe in so manchen Familien. Und immer versuchte sie, die Menschen freundlich zusammenzubringen, machte sich stark für diejenigen, die in Not waren oder der Ungerechtigkeit ausgesetzt. In Lobetal, wo Gudrun und Manfred sich kennengelernt hatten, fand sie an der Seite ihres Mannes ihre letzte Ruhestätte. Am Ewigkeitssonntag werden wir auch für Gudrun Lunkenheimer eine Kerze anzünden.

Sigrid Moser