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Begegnung in Heiligengrabe

Die Tage vom 10. bis 13. September sind für uns, die Remonstranten aus Eindhoven, unvergesslich. Das Programm war ausgezeichnet vorbereitet: der Empfang, der Ausflug am Freitag, der Thementag, der gemütliche Samstagabend, der Gottesdienst ... Bei den vielen Menschen, die sich so viel Mühe gemacht haben, möchten wir uns von ganzem Herzen bedanken: Susanna Köller, Pfarrer Hasse, Martin Hoffmann für die allgemeine Organisation, Sigrid Moser für ihr besonderes Engagement, Marianne Zimmermann für das Catering und bei allen anderen, die sich eingesetzt haben.


Das Thema unserer Begegnung war „Frieden“. Dieses Thema passt in eine Zeit, wo Krieg, Gewalt und das Flüchtlingsproblem weltweit die Aufmerksamkeit erregen. Aber ist es nicht genauso wichtig, dem Frieden Raum in dir selbst zu geben? Und damit haben wir uns vor allem beschäftigt. Der Bibeltext, den Pfarrer Hasse für den Gottesdienst ausgewählt hat, drückt das gut aus: „Jesus spricht: Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch….(Joh.14:27).


Freitag haben wir uns mit Autos auf den Weg gemacht. Erst zur „Freien Heide“, einer ehemaligen Militärfläche. Die Geschichte, von dem Archivar Herrn Kühn, an Hand von Filmmaterial dargestellt, war eindrucksvoll. Er zeigte uns, was Menschen erreichen können, wenn sie sich zusammentun, um gewaltlos ein Militärgebiet aus der Hand der Behörden zu lösen und daraus ein Naturgebiet wachsen zu lassen. Auch die Führung im Kloster Heiligengrabe war interessant. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf uns dort die traurige Nachricht, dass Nettie van Dorp gestorben ist. Ihr Mann Bernard wollte mit uns nach Deutschland reisen, blieb aber im letzten Moment zu Hause, weil Nettie einen Schlaganfall bekommen hatte. In der Klosterkirche gedachte Pfarrer Hasse der Verstorbenen. Wir sangen „Dona nobis pacem“.


Der Sonnabend fing an mit zwei fesselnden Präsentationen über praktische Friedensarbeit. Junge Menschen, die sich einsetzen für ihre Ideale, erzählten von eigenen Erfahrungen. Danach folgten die Workshops. Hier wurden die Teilnehmer gebeten, aus persönlichen Erlebnissen Beispiele zu nennen für Frieden und Konflikte sowie das Lösen von Konflikten. Das erfordert Selbstreflektion und die Bereitschaft, eigene Verwundbarkeiten zuzulassen. Die Gespräche waren alle sehr anregend. Nach einem bewegten und intensiven Vormittag war es sehr schön, den freien Nachmittag mit Freunden zu verbringen. Ich möchte noch kurz verweilen bei dem Lied, das wir am Samstagabend sangen. Als Mönche mit Stöcken machten wir uns singend zusammen mit Sigrid auf den Weg: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege“. (Psalm 119:105)
 

Zum Schluss: Es war das letzte Mal, dass wir diese gegenseitigen Treffen so im Wechsel organisierten. Mit Pfarrer Hasse haben wir verabredet, dass wir nach Möglichkeiten suchen wollen, uns im nächsten Jahr irgendwo an einer kirchlichen Stätte zwischen Mühlenbeck und Eindhoven zu treffen.

 

Klaas Reijenga (Übersetzung: Machteld Wätzel)

Fotoserien

Gemeindefahrt Heiligengrabe (FR, 11. September 2015)